Die Miyawaki-Methode ist eine der effektivsten Aufforstungsmethoden, da auf verhältnismäßig kleiner Fläche in kurzer Zeit ein selbstständig und unabhängiges, biodiverses Ökosystem entsteht.
Entwickelt wurde die Miyawaki-Methode von Akira Miyawaki (1928-2021). Er war ein profilierter, japanischer Hochschullehrer und Pflanzensoziologe (Vegetationsforscher), der sich seit den 1970er Jahren für die Wiederherstellung natürlicher Wälder einsetzte. Durch seine Methode des ökologischen Engineerings werden Wälder mit Setzlingen einheimischer Pflanzen auf degradierten, abgeholzten und humusarmen Böden wiederhergestellt.
Miyawaki entwickelte das sogenannte „Tiny Forest“-Konzept, was auf der Pflanzung kleiner künstlicher Wäldchen (etwa so groß wie ein Tennisfeld) im städtischen Raum beruht. Zunächst wird der Boden vorbereitet, damit optimale Wachstumsbedingungen für die Bäume herrschen. Als Pflanzen werden mindestens 25 unterschiedliche, einheimische Arten gewählt, da so die Klimastabilität des Waldes gewährleistet werden kann. Pro Quadratmeter werden drei Pflanzen gesetzt, was das Überleben der stärksten Pflanzen und damit einen gesunden Wald fördert. Dieser Prozess ist dem natürlichen Selektionsprozess nachempfunden. Innerhalb weniger Jahre bringt diese Methode Klein-Biotope mit hoher Biodiversität im urbanen Raum hervor. Mit Miyawakis Hilfe nutzte zum Beispiel Toyota die Errichtung von Tiny Forests erfolgreich als Kompensationsprojekt.
Hier die Vorteile eines Tiny Forest im Vergleich zu herkömmlicher Pflanzung auf einen Blick:
- Bis zu 30-fach höhere Individuendichte
- Mindestens 25 verschiedene einheimische Arten im selben Gebiet
- Bessere Geräusch-und Staubreduzierung der Umwelt
- Mindestens 1 Meter pro Jahr an Wachstum
- Nach ca. 3 Jahren entsteht ein autarker, natürlicher Wald
- Der Wald ernährt sich selbst und unterstützt die lokale Artenvielfalt
- Bis zu 30-fach bessere Kohlendioxidabsorption
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Akira_Miyawaki
https://www.citizens-forests.org/miyawaki-methode/